Lachwald-Begehung durch Vertreter der CDU/FDP-Fraktion: Adalbert Scherer, Sylvia Duttlinger, Thomas Hornung und Lutz Schönthal frühmorgens bei einer Vogelstimmenwanderung (Foto: Ansgar Mayr)
Lachwald-Begehung durch Vertreter der CDU/FDP-Fraktion: Adalbert Scherer, Sylvia Duttlinger, Thomas Hornung und Lutz Schönthal frühmorgens bei einer Vogelstimmenwanderung (Foto: Ansgar Mayr)
 

Die Menschen in der Region Karlsruhe sind sich einig, die Landespolitik hat es beschlossen und der Nachbarschaftsverband bringt es auf den Punkt: bezahlbarer Wohnraum muss geschaffen werden. Die Stadt Stutensee ist in der Pflicht, dies umzusetzen. Dabei ist die Nachfrage im stadtnahen Bereich nahe der Infrastruktur der Ortschaften am größten. Keinen Zweifel gibt es auch in dem Punkt, dass dafür nur Gebiete in Frage kommen, die der Stadt gehören und nicht zum überhöhten Marktpreis eingekauft werden müssen. Nur so ist ein günstiger Bauplatzpreis möglich. In Stutensee kommen daher nur wenige Flächen dafür in Frage.

Der etwa 70 Jahre alte Lachwald besteht überwiegend aus Kiefern und Buchen auf wasserdurchlässigem Sandboden. Das geschlossene Blätterdach lässt im Frühjahr und Sommer kaum Licht an den Boden. Folglich ist die Anzahl und Vielfalt der vorkommenden Tierarten eingeschränkt: Im Frühjahr finden sich dort die üblichen Singvögel wie etwa Buchfink, Kohlmeise, Zilpzalp und Amsel. Schon die Mönchsgrasmücke und die Singdrossel halten sich lieber am Waldrand auf, der Struktur und Hecken bietet. 

Der Erdboden unter dem Blätterdach wird überwiegend von Spaziergängern und deren Hunden bevölkert. Der Wald wird vom Forst zur Holzproduktion genutzt. 

Nach Abholzung jeder Waldfläche muss in Deutschland eine mindestens ebenso große Fläche an anderer Stelle wieder aufgeforstet werden. Hinzu kommen natürlich Ausgleichsmaßnahmen und biologische Gutachten im Zuge der Bebauungspläne. Die Bebauung eines Teils des Lachwaldes wäre eine ökologisch günstige Gelegenheit, im Bereich zwischen Blankenloch und Büchig aus einer flurbereinigten Agrarwüste eine extensiv genutzte Naherholungslandschaft zu machen, die nachweislich mit ihren Hecken, Obstbäumen und Kräuterwiesen eine deutlich größere Artenvielfalt aufweisen kann. Eine solche Ausgleichsmaßnahme muss dauerhaft bestehen bleiben. Die Grünzäsur (eine im Regionalplan vorgeschriebene und von der Bebauung zugunsten klimatischen Luftausgleiches ausgenommene Zone) zwischen Blankenloch und Büchig wird also erhalten bleiben.

Der verbleibende Lachwald sollte zudem beispielsweise durch die Auflockerung des Baumbestandes ökologisch aufgewertet werden. Dadurch verbessern sich die Bedingungen für Flora und Fauna erheblich und heben den Wald über den Status des Kompostplatzes hinaus. 

Von einem Lachwald-Komplott kann also nicht die Rede sein.

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